Scheuchzer, Johann Jacob: Jobi Physica Sacra, Oder Hiobs Natur-Wißenschafft, vergliechen Mit der Heutigen.

Artikelnummer: 19195
Kategorie: Naturwissenschaft
Autoren: Scheuchzer, Johann Jacob:

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Beschreibung

Bodmer, Zürich 1721. 16 Bl., 467 S., 8 Bl. Register. Gr.-8°. Pergament d. Zeit. Etwas fleckig u. wellig, mit kl. Einrissen. Vors. Titel u. Widmungsbl. hinterklebt u. teils stärker leimfleckig u. knittrig, erstes Bl. d. Vorrede mit Leimbräunung u. gering beschäd. Bibliotheksstempel der Univ. Bibl. Basel. Sonst sehr frisches gutes Exemplar. – Sehr selten. – „Scheuchzer hatte seit längerer Zeit ein grosses Vorhaben (die 1731-35 erschienene Physica Sacra), das zur Verwirklichung drängte: Die Darstellung und Erklärung naturwissenschaftlicher Dinge und Vorgänge, die in der Heiligen Schrift vorkommen. Wie das grosse Unternehmen aufgenommen würde auch in einer Welt, welche sich zur Theologia naturalis bekannte, konnte er nicht voraussehen. Aus Vorsicht machte er einen Versuch mit einem Buch des Alten Testamentes, das durch naturhistorische Angaben und Vorkommnisse ausgezeichnet ist: das Buch HIOB. … Es zeigte sich bald, dass die kirchliche Zensur sich der 1721 erfolgten Publikation: «Jobi Physica Sacra oder HIOBS Naturwissenschaft, verglichen mit der heutigen» sogleich annahm und eine Publikation verweigerte, wenn nicht die kopernikanische Lehre und andere Anstössigkeiten aus ihr entfernt würden – worauf Scheuchzer schliesslich eingehen musste. … Es liegt Scheuchzer nicht nur, und vielleicht nicht einmal in erster Linie daran, die natürlich-kreatürliche Welt neben den darin enthaltenen Momenten der göttlichen Fügung des hiobischen Schicksals möglichst eingehend zu schildern, sondern der Hauptakzent liegt auf der von Scheuchzer erlebten ausserordentlichen Entwicklung der Naturwissenschaften und der Medizin seines Zeitalters. … Die Bedeutung von Scheuchzers Jobi Physica Sacra liegt vor allem darin, dass es Scheuchzer gelungen ist, in umfangreicher Darstellung die Bedeutung der Naturwissenschaften für die Bibelexegese eindrücklich zu zeigen, wobei er das biblische Wort durch das ganze Buch HIOB, das in lateinischer und deutscher Fassung vorgelegt wird, als Ausfluss eines göttlichen Geschehens verfolgte und naturwissenschaftlich kommentierte. … Das Buch ist ein beredtes Zeugnis für die Teilhabe des Menschen an der Erkenntnis der Schöpfung Gottes auf Erden.“ (Fischer, J. J. Scheuchzer S. 101ff).